Apfelblüte mit Hummel

Der Schrebergarten im April 2025

Ein Gartentagebuch zwischen Unkraut, Blütenpracht und Überraschungen

Der Frühling zieht ein – und mit ihm das Unkraut

Endlich wird es wärmer, und mit den ersten richtigen Sonnenstrahlen beginnt alles zu wachsen und zu sprießen – leider auch das Unkraut. Rasenmähen steht also wieder auf dem Plan, obwohl das nicht gerade zu meinen Lieblingsbeschäftigungen gehört.

Warum ein Gartentagebuch?

Da mein Gedächtnis löcherig ist, wie ein Sieb, habe ich mir überlegt hier eine Art Tagebuch zu führen.

Pflanzen erkennen mit Technik

Ich finde es jedes Mal aufs Neue spannend, beim Spaziergang durch den Garten Pflanzen zu entdecken, bei denen ich mich frage: Ist das jetzt eine Blume oder doch Unkraut? Nicht immer kann ich das auf Anhieb bestimmen – zum Glück gibt es die Pflanzenbestimmung am iPhone oder die App Flora Incognita, die mir schon oft weitergeholfen hat.

Das Hasenglöckchen (Hyacinthoides) – Zartes für den Schatten

Diese zarte Pflanze sieht wirklich hübsch aus. Sie wächst aus einer Zwiebel und hat sich vor allem in die schattigeren, feuchteren Ecken unseres Gartens zurückgezogen. Jetzt, wo ich weiß, dass es sich um Zwiebeln handelt, überlege ich, nach der Blüte ein paar davon auszugraben und an anderen Stellen im Garten einzusetzen.

Hasenglöckchen am Blühen im Gras

Die echte Schlüsselblume
(Primula veris) – Feucht und fröhlich

Die echte Schlüsselblume ist an mehreren Stellen bei uns zu finden – einmal in einem sehr feuchten Bereich und einmal im Beet direkt neben dem Weg. In der feuchten Ecke wächst sie eindeutig besser.
Typisch für einen Schrebergarten: Hier und da sind alte Steinplatten im Boden versteckt. Die Blätter zeigen deutlich, dass sie aus der Familie der Primeln stammt.

Echte Schlüsselblume am Blühen

Dort ist es steiniger und manchmal sind auch noch tiefere Steinplatten verbuddelt, wie es halt so beim einem Schrebergarten ist. Man sieht ihr an, dass sie aus der Familie der Primel kommen, finde ich. Die Blätter geben schon einen deutlichen Hinweis.

Japanische Kerrie (Kerria japonica)

Diese leuchtend gelbe Pflanze ist aus dem Garten des Nachbarn zu uns herübergewandert. Ihre Blüte erinnert mich irgendwie an kleine Sonnen. Es handelt sich tatsächlich um ein Rosengewächs – das wusste ich natürlich nicht sofort, sondern habe es erst recherchiert. Unsere Variante ist offenbar die Unterart Pleniflora.

Gelbe Kerrie am Blühen

Felsensteinkraut (Aurinia saxatilis)

Das Felsensteinkraut haben wir von einer guten Freundin bekommen. Wir durften es in ihrem Garten ausgraben und bei uns einsetzen. Es hat sich prima eingelebt. Die kleinen, gelben Blüten gefallen mir besonders – sie sehen zart aus, sind aber erstaunlich robust. Ich bin gespannt, wie es sich weiterentwickelt.

Gelbes Felsensteinkraut am Blühen

Es ist, wie man sehen kann, gut angekommen. Es blüht auch sehr schön gelb und ich mag die kleinen Blüten. Es krautet so rum und ist winterhart. Ich bin gespannt, wie weit es sich noch ausbreitet.

Wald-Erdbeere (Fragaria vesca)

Die Wald-Erdbeere hatten wir ursprünglich auf unserem Dachgarten. Es war vermutlich ein Geschenk. Irgendwann las ich, dass sie sich gut ausbreitet – ideal für den Wegrand in unserem Garten.
Sie tut, was sie soll, doch geschmacklich konnten mich die kleinen Früchte nicht ganz überzeugen. Vielleicht brauchen sie mehr Sonne?

Wie man sieht hat sie sich ordentlich ausgebreitet. Ich habe mal die kleinen Erdbeeren gegessen aber so richtig gut haben sie mir nicht geschmeckt.

Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis)

Das Wiesen-Schaumkraut hat sich ganz von allein in unseren Garten geschlichen – eine schöne Überraschung! Es bringt feine Blüten hervor und liefert Insekten eine ergiebige Nektarquelle. Ich mag die zarte Erscheinung der Pflanze. Sie wirkt leicht und elegant, fast schon poetisch.

Wiesenschaumkraut mit Blüte im Gras

Ich mag die Form des Krautes. Es wirkt zart und die Blüte hat eine sehr angenehme Erscheinung.

Apfelbüte

Der Apfelbaum war schon im Garten, als wir ihn übernommen haben. Leider wurden die Obstbäume lange Zeit vernachlässigt. Ich habe deshalb die benachbarte Pflaume radikal zurückgeschnitten – sie hat es nicht überlebt.
Dafür konnte sich der Apfelbaum in den letzten zwei Jahren richtig entfalten. Dieses Jahr trägt er besonders viele Blüten. Ich bin gespannt auf die Ernte – und hoffe, der Apfelspinner bleibt fern.

Das macht er sehr gut und wie man sieht, sind in diesem Jahr reichlich Blüten gewachsen. Ich freue mich schon darauf zu beobachten, wie die Äpfel wachsen. Da muss ich aber auf jeden Fall aufpassen, dass nicht schon wieder der Apfelspinner sein Nest baut. Das war leider im letzten Jahr so und ich habe ordentlich was abschneiden müssen, sodass die Apfelernte letztes Jahr nicht so gut ausgefallen ist. Ich drücke mir selbst die Daumen.

Apfelblüte mit Hummel

Wachsen lassen – und staunen

Der April bringt Leben in den Garten – und auch jede Menge Arbeit. Aber genau das macht ihn so besonders: Beobachten, pflegen, staunen. Ich freue mich auf alles, was da noch wächst, blüht und summt.


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter: